- Der Rechtsstreit zwischen Binance und der SEC befindet sich an einem entscheidenden Punkt mit möglichen Auswirkungen auf den Kryptowährungsmarkt.
- Binance macht Zugeständnisse an die SEC, wobei BAM, die Muttergesellschaft hinter Binance.US, zustimmt, ihre Aufzeichnungen gegenüber der Regulierungsbehörde offenzulegen.
Während die Konfrontation zwischen Binance und der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) eskaliert, werden wir Zeuge einer möglichen Umgestaltung des Kryptowährungs-Terrains. Die neueste Entwicklung zeigt, dass Binance.US um sein Überleben kämpft, nachdem es von der SEC verklagt wurde. Unter der Schirmherrschaft von US-Richterin Amy Berman Jackson wird ein Kompromiss angestrebt, um “erhebliche Konsequenzen” für den Markt zu verhindern.
Am 12. Juni reichte Binance eine so genannte “Consent Order” ein – eine Art Absichtserklärung. In diesem Dokument verpflichtet sich Binance zu mehreren Zugeständnissen, unter anderem erklärt sich BAM, die Muttergesellschaft von Binance.US, bereit, der SEC ihre Finanzunterlagen offenzulegen.
Darüber hinaus hat sich die Binance Holding Limited (BHL), die die Hauptplattform Binance.com betreibt, bereit erklärt, “bestimmte Informationen” über US-Nutzer an die SEC weiterzugeben und ihr einen “begrenzten Einblick” in die Bücher des Unternehmens zu gewähren. Binance hat sich jedoch nicht bereit erklärt, eine vollständige Offenlegung anzubieten – ein Schritt, den es als zu weitreichend und unangemessen ansieht – und entgegnet, dass die SEC keine ausreichenden Beweise hat, um eine solche Forderung zu rechtfertigen.
Eine weitere Entwicklung betrifft die Key Shards von Binance. Die privaten Schlüssel zu den Wallets, in denen die Guthaben der US-Kunden gespeichert sind, waren aufgeteilt und unter den Vertragspartnern verteilt worden. Im Rahmen der Absichtserklärung ist BHL bereit, fünf “Fragmente” an die BAM zu übergeben, von denen drei den Zugang zu Cold und Hot Wallets kontrollieren und die restlichen zwei den Zugang zu den eingesetzten Kundengeldern ermöglichen.
Dies ist ein erster Schritt von Binance, um die SEC zu beruhigen. Allerdings könnte Binances Zögern, eine vollständige Offenlegung zu gewähren, die Verhandlungen möglicherweise ins Stocken bringen. Es ist schwer vorstellbar, dass die SEC diese Forderung aufgibt, insbesondere angesichts des zunehmenden Zeitdrucks auf Binance.
Andererseits könnte die von der SEC im letzten Quartal 2020 gegen Ripple Labs angestrengte Klage, in der das Unternehmen beschuldigt wird, 2013 durch den nicht registrierten Verkauf eines vermeintlichen Wertpapiers, XRP, mehr als 1 Milliarde US-Dollar eingenommen zu haben, zu einem Präzedenzfall für den Kryptowährungssektor werden. Die Reaktion von Ripple, die Entscheidung, die Klage vor Gericht anzufechten, könnte weitreichende Auswirkungen haben, nicht nur für Ripple, sondern auch dafür, wie andere Kryptowährungen in Zukunft kategorisiert werden.
Sollte Ripple vor Gericht siegen, könnte dies eine neue Ära der Akzeptanz, der Investitionen und des Vertrauens in digitale Vermögenswerte einleiten. Im Falle einer Niederlage könnte es die allgemeine Akzeptanz behindern, die SEC veranlassen, ähnliche Fälle zu verfolgen, die Marktvolatilität erhöhen und möglicherweise eine Abwanderung von Talenten aus den Vereinigten Staaten auslösen. Diese Szenarien verdeutlichen die hohen Einsätze der laufenden Kämpfe zwischen Kryptowährungsriesen und Regulierungsbehörden.
